Repertoire

  • Renaissance des Mittelalters

    In den letzten Jahren, besonders seit Umberto Ecos „Der Name der Rose“, erlebte die Musik des Mittelalters, vornehmlich aber der Gregorianische Choral, eine neue Blüte. Daher erfreuen sich die sorgsam zusammen gestellten Konzerte der Salzburger Virgilschola großer Beliebtheit. Die faszinierende Welt der mittelalterlichen Gesänge bietet allen Zuhörern Gelegenheit für Reisen in vergangene bzw. vergessene Kulturtraditionen, vor allem im Bereich des Kultischen und Mystischen.

  • Gesänge des Mittelalters und Gregorianischer Choral

    Alle benötigten liturgischen Bücher wurden in eigenen Räumen, den so genannten Skriptorien, von Mönchen und Nonnen geschrieben. Die Codices bestanden zunächst aus Pergament, später aus Papier. Der Begriff einer „authentischen“ Fassung war unbekannt. Durch die Jahrhunderte lange Überlieferung wurden Noten hinzugefügt oder weggelassen: dennoch galten die einzelnen Stücke als die gleichen überlieferten Choräle, immer neu interpretiert, immer wieder eine musikalische Überraschung.

    Das Ensemble singt vorzugsweise geistliche Musik des Mit­telalters – Gregorianischer Choral und mittelalteiche Lieder in lateinischer und mittelhochdeutscher Sprache – aus Österreich und hier besonders aus Salzburg. Das Re­pertoire wird den originalen Handschriften nach rein wissenschaftlichen Grundsätzen entnommen und in eine singbare Form gebracht. Die Inhalte der Gesänge spannen einen weiten Bogen durch das mittelalterliche Kirchenjahr: darunter Advent und Weihnachten, Fastenzeit, Passion und Auferstehung zu Ostern; Mariengesänge und Gesänge zu Tod und Jüngstem Gericht. Viele Stücke erklingen auf diese Weise zum ersten Mal nach einem halben Jahrtausend wieder. Dramatisierte Gesänge und ausdeutende Riten machen die Darbietung nicht so sehr zu einer Rekonstruktion liturgischer Feiern als vielmehr zu einer Art liturgischen Spiels, in welchem mit der Ton- und Gebärdensprache des Mittelalters die Heilsmysterien ausgedrückt werden. Die Salzburger Virgilschola will dadurch die Schätze der mittelalterlichen Kultur wieder erlebbar machen, und dies nicht nur museal, sondern mit aktuellem Bezug.

    Die Zuhörer benötigen keine Lateinkenntnis. Zweisprachige Texte werden vor dem Konzert ausgeteilt.

    Konzertreihen unter dem Titel „Gesänge des Mittelalters erleben: Gregorianischer Choral und mittelhochdeutsche Lieder aus alten Salzburger Klosterhandschriften“ mit der ganzen Schola, mit Teilen oder auch mit den Solisten.


linie

Aus unseren Programmen

„Mitten im Leben sind wir im Tod“

Ein Totenspiel mit Texten und Liedern aus dem mittelalterlichen Salzburg.

Carmina Adventus.

MITTELALTERLICHER ADVENT – EIN WEG DER BESINNUNG, STILLE UND MEDIATION


Diese Adventveranstaltung „der anderen Art“: Die Schola bezieht den gesamten Kirchenraum mit ein, der sich so in ein von der Welt entrücktes klingendes ,,himmlisches Jerusalem’’ verwandelt. Ein ausgewähltes Programm mit mittelalterlichen Gesängen und Gregorianischem Choral aus jahrhundertealten Handschriften stimmt die Besucher auf den Advent ein und bereitet auf das Weihnachtsmysterium vor, abseits vom üblichen Adventklischee. Die mittelalterlichen lateinischen und deutschen Choralgesänge versetzen die Zuhörer in eine längst vergangene Zeit. Vielfältig sind die bildlichen Ausdrücke, Symbole und Vergleiche der uralten liturgischen Texte. Kostbarkeiten wie Antiphone, hinzugefügte Borduntöne, archaische Mehrstimmigkeit und Klangschichtungen versetzen nicht nur den Kirchenraum in Schwingung und regen zu Stille und Mediation ein. Eine echte Alternative zur gar nicht ,,stillsten Zeit des Jahres!’’

„Joseph, lieber nefe mein“

Ein Weihnachtskonzert aus dem Mittelalter.

„Meine Augen haben dein Heil gesehen“.

Eine mittelalterliche Prozession zu Maria Lichtmess aus alten Salzburger Klosterhandschriften.

Gesänge zur Karwoche aus Handschriften des mittelalterlichen Salzburg:

a) Ein Palmsonntag im Jahre 1200. Mysterienspiel im Gregorianischen Choral über den Einzug Jesu in Jerusalem aus mittelalterlichen Salzburger Codices zusammengestellt und bearbeitet von Stefan Engels.


b) Die große Marienklage. Passion im mittelalterlichen Salzburg.

„Christ ist erstanden“.

Der große Osterjubel. Gesänge aus der Salzburger Osterliturgie.

„Veni Sancte Spiritus“

Gesänge zu Himmelfahrt und Pfingsten.

„Ave lebendes oblat“

Gesänge zu Fronleichnam.

Mittelalterliche Gesänge zum Fest der Heiligen Rupert und Virgil.

Der Klang des „Hoheliedes“

Vertonungen aus Texten des Hohen Liedes der Liebe im hohen und späten Mittelalter.

Mystik des Mittelalters:

Die himmlische Stadt Jerusalem.

Spezielle Progranne

Musik des Mittelalters. Eine Klangreise mit deutschen Liedern durch das mittelalterliche Kirchenjahr zusammengestellt aus alten Salzburger Klosterhandschriften und bearbeitet von Stefan Engels. (Enthält eine Zusammenstellung der schönsten Gesänge aus den anderen Programmen).


Das große Marienlob.

Eine Altsalzburger Marienfeier aus dem spätmittelalterlichen Salzburg.


Essay: "Die Münchner Marienklage D-MBS Cgm 716"

Ein dramatisierter Gesang zur Darstellung psychischer Gewalt (pdf, 775 KB)

Sonderdruck aus "Das Geistliche Spiel des europäischen Mittelalters"

Poenitentiam agite - Über die Realisierung mittelalterlicher geistlicher Spiele (pdf, 775 KB)


linie